Biographie Plautus

     

 
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Titius Macc(i)us Plautus (um 250 - 184 v. Chr.)

Plautus wurde ca. 250 in Sarsina in Umbrien geboren und starb 184 in Rom. (Diese Daten können nur aus Cic. Cato und Cic. Brutus erschlossen werden)

Über seine Biographie ist wenig bekannt, es ist nicht einmal der ganze Name sicher - das Gentilnomen "Maccius" ebensowenig wie die Selbstbezeichnung "Maccus" (=Hanswurst), "Plautus" kann auch Plattfuß heißen. Sein Geld soll er in einer Theatergruppe, als Kaufmann und zeitweise in einer Mühle verdient haben, wo er engfangen haben soll, Komödien zu schreiben. Dies ist aber alles sehr unwahrscheinlich und unsicher.

Er schrieb ausschließlich Palliata, also an das griechische Vorbild angelehnte Komödien. Diese Komödien wurden nicht nur bei staatlichen Festen aufgeführt, sondern auch bei Triumphen und Tempelweihen. Die Römer waren spottlustig und liebten das Lustspiel, das von menschlichen Schwächen lebt. Hätten die vorklassischen Komödiendichter, wie Plautus, ihre Komödien aber in einer römischen Umgebung spielen lassen, so hätten sie wahrscheinlich bei weitem nicht so viel Erfolg gehabt. Die Römer sahen zwar gern die kleinen Schwächen, aber sie wollten sich darin nicht selbst wiedererkennen, da das ja eine scharfe Kritik an ihnen und der römischen Gesellschaft gewesen wäre. Vor allem für die adligen, höhergestellten Römer hätten eine Kritik der sozial niedriger gestellten nicht vertragen, daher spielten die Stücke alle nicht im öffentlichen Leben, sondern im Privatbereich und die Komödiendichter kleideten ihre Werke in einen griechischen Mantel. Daher auch die Bezeichnung Palliata, abgeleitet von griech. pallium - einem Mantel. Durch diese Darstellung in einer "Phantasiewelt" konnten die Römer keine Entsprechung in ihrer Gesellschaft finden. Die derbe Komik Plautus' spricht die Römer mehr an als der feine Witz seines Dichterkollegen Terenz.

Er nutzt alle Möglichkeiten, komische Wirkung zu erzielen: Wortkomik, Charakterkomik, Situationskomik und Beiseitesprechen eines Schauspielers. Zudem verfügte er über eine Sprache, die auch von Cicero wegen Bildkraft, Frische und Ausdrucksreichtum bewundert wurde.

Plautus baut in seinen Komödien aber auch immer wieder Anspielungen auf seine römische Umgebung ein, woraus man als Schaffenszeit die Jahre 210 - 185 herauslesen kann.

Die große Beliebtheit Plautus' veranlasste viele später Komödiendichter dazu, ihre Werke unter Plautus' Namen zu veröffentlichen, um so die Besucherzahlen zu erhöhen. Der Literaturwissenschaftler Varro hielt nur 21 der etwa 130 Komödien für echt plautinisch. Die Werke sind alphabetisch geordnet, weil eine Datierung und somit chronologische Ordnung schwer ist. Im Übrigen ist Plautus der erste Autor, von dem ganze, vollständige Stücke erhalten sind.

Erhaltene Komödien: Amphitruo, Asinaria, Aulularia, Bacchides, Casina, Cistellaria, Curculio, Epidicus, Menaechmi, Mercator, Miles gloriosus, Mostellaria, Persa, Poenulus, Pseudolus, Rudens, Stichus, Trinummus, Truculentus, Vidularia und zahlreiche Fragmente.